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Es gibt (k)ein Internet(z)!

Die poli­ti­sche Debat­te um „Netz­neu­tra­li­tät“ erin­nert inzwi­schen oft­mals an Dis­kus­sio­nen einer schein­bar fer­nen Ver­gan­gen­heit: In den 1980er Jah­re präg­te man dafür das Bon­mont: „Was geht mich Atom­kraft an? Bei mir kommt der Strom aus der Steck­do­se!“ Auf die Debat­te um „Netz­neu­tra­li­tät“ im Jahr 2011 über­tra­gen, könn­te es hei­ßen: „Wie­so sich mit Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on beschäf­ti­gen? Bei mir kommt IP aus dem Port!“. Am 5. Juni 2011 habe ich daher in Bonn auf dem Polit­camp 2011 einen Vor­trag gehal­ten, der ver­sucht an die grund­le­gen­den Funk­ti­ons­be­din­gun­gen des Inter­net zu erin­nern. Denn es han­delt sich dabei nur schein­bar um ein homo­ge­nes Netz. Und nur wenn die rea­len tech­ni­schen Zusam­men­hän­ge erkannt und berück­sich­tigt wer­den, kann eine sach­ge­rech­te Dis­kus­si­on über eine Netz­po­li­tik statt­fin­den, die zu geeig­ne­ten, dif­fe­ren­zier­ten Lösun­gen zu füh­ren ver­mag. Auch und gera­de beim The­ma „Netz­neu­tra­li­tät“.

Gedanken zur Netzneutralitätsdebatte: Zurück zur Sache, bitte!

Der Begriff der „Netz­neu­tra­li­tät“ ist ein schil­lern­der Begriff in der netz­po­li­ti­schen Debat­te. Er stammt ursprüng­lich aus der Dis­kus­si­on über Qua­li­ty of Ser­vice (QoS), Netz­werk­ma­nage­ment, Regu­lie­rung und Prei­se auf dem US-Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­markt. Mar­kus Becke­dahl (www.netzpolitik.org) und ande­re „Blo­gi­vis­ten“ in Deutsch­land und Euro­pa (wie z.B. La Qua­dra­tu­re du Net – http://www.laquadrature.net ) nut­zen ihn aller­dings heu­te längst nicht mehr nur in dem ursprüng­li­chen Sin­ne, son­dern haben ihn längst auf jede Art „Gate­kee­per“ im Netz erwei­tert. Die dadurch mög­li­che Begriffs­ver­wir­rung aber kann sich in Deutsch­land als poli­tisch schäd­lich erweisen.