Der BGH hat enschie­den, dass Markt­wort als Her­aus­ge­ber des Focus es hin­neh­men muss, dass die „Saar­brü­cker Zei­tung” vor zwei Jah­ren ein Inter­view mit der Über­schrift „heu­te wird offen gelo­gen“ mit Roger Wil­lem­sen ver­öf­fent­licht hat, in dem Wil­lem­sen Mark­wort Ver­fäl­schun­gen bei Bericht­erstat­tun­gen vor­wirft. Die Aus­sa­ge „Heu­te wird offen gelo­gen“ stellt nach Ansicht des BGH jedoch eine Mei­nungs­äu­ße­rung dar. Sie bezie­he sich nicht auf Mark­wort per­sön­lich, son­dern auf Bei­trä­ge in dem in der Ver­ant­wor­tung des Klä­gers lie­gen­den Maga­zins. Mit der Äuße­rung zie­he Wil­lem­sen ein Resü­mee aus den von ihm im Inter­view geschil­der­ten Miss­stän­den in der Medienwelt.

Auf Sei­ten von Roger Wil­lem­sen sei das Inter­es­se der Öffent­lich­keit an der Wahr­heit und Serio­si­tät von Ver­öf­fent­li­chun­gen in den Medi­en und der Auf­de­ckung von unwah­rer Bericht­erstat­tung zu berück­sich­ti­gen. Zum mei­nungs­bil­den­den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zess zäh­le nicht nur die Ver­öf­fent­li­chung der eige­nen Mei­nung, son­dern auch die Infor­ma­ti­on über frem­de Äuße­run­gen in der aktu­el­len Aus­ein­an­der­set­zung um eine die Öffent­lich­keit wesent­lich berüh­ren­de Fra­ge (BGH, Urteil vom 17.11.2009, Az. VI ZR 226/08)