Der Deut­sche Jour­na­lis­ten-Ver­band und die Deut­sche Jour­na­lis­ten Uni­on haben sich vor dem LG Ham­burg erfolg­reich gegen Rah­men­ver­ein­ba­run­gen zur Über­tra­gung von Nut­zungs­rech­ten an den Zeit-Ver­lag (Beschluss vom 01.06.2010, Az. 312 O 224/10) sowie die Hein­rich Bau­er Achat KG (Beschluss vom 05.05.2010, Az. 312 O 703/09) gewehrt.

Der Zeit-Ver­lag ver­wand­te eine pau­scha­le Rah­men­ver­ein­ba­rung zur Erlan­gung der Nut­zungs­rech­te an den Wer­ken ihrer frei­en Autoren. Dort hieß es u.a.

Die nach­fol­gen­den Rege­lun­gen zur Über­tra­gung urhe­ber­recht­li­cher Nut­zungs­rech­te gel­ten für alle Bei­trä­ge, die der Autor / die Autorin in der Ver­gan­gen­heit für den Zeit­ver­lag erstellt hat sowie auch für alle etwai­gen künf­ti­gen Bei­trä­ge, die der Autor / die Autorin für den Zeit­ver­lag erstel­len wird. […]

Der Autor / die Autorin räumt dem Zeit­ver­lag – soweit nicht schon gesche­hen – hier­mit an den von ihm / ihr für den Zeit­ver­lag in der Ver­gan­gen­heit erstell­ten oder künf­tig zu erstel­len­den Bei­trä­gen sämt­li­che urhe­ber­recht­li­chen Nut­zungs­rech­te zur welt­wei­ten Nut­zung für die Dau­er der gesetz­li­chen Schutz­frist ein. […]

Im Fal­le der Hein­rich Bau­er Achat KG, Teil der Bau­er Media Group, erklär­te das Ge-richt eine Rei­he von Rege­lun­gen der AGB aus den Ver­trä­gen der Gesell­schaft mit frei­en Foto­gra­fen für unwirk­sam. Dar­in hieß es u.a.:

„Mit dem ver­ein­bar­ten Hono­rar ist in jedem Fall die Ein­räu­mung der Rech­te für die erst­ma­li­ge Ver­öf­fent­li­chung des Wer­kes in der Publi­ka­ti­on abge­gol­ten, für die das Werk gelie­fert wird, sowie für alle wei­te­ren (auch digi­ta­len) Nut­zun­gen des Wer­kes in koope­rie­ren­den Titeln sowie in ande­ren Objek­ten des Ver­la­ges ein­schließ­lich der Bearbeitungsrechte.

Der Ver­lag wird den Urhe­ber übli­cher­wei­se als Urhe­ber benen­nen […]. Etwai­ge Scha­dens­er­satz­an­sprü­che wegen einer unter­las­se­nen Urhe­ber­nen­nung sind aus­ge­schlos­sen, es sei denn, sie beru­hen auf gro­ber Fahr­läs­sig­keit oder Vorsatz.

Der Foto­graf stellt den Ver­lag von allen dem Ver­lag rechts­kräf­ti­ge auf­er­leg­ten Kos­ten und Scha­dens­er­satz­pflich­ten frei […].“

Die­se Klau­seln benach­tei­li­gen die Autoren bzw. Foto­gra­fen unan­ge­mes­sen, weil sie nicht hin­rei­chend trans­pa­rent sind und gegen den Grund­satz von Treu und Glau­ben verstoßen.

Die Werkur­he­ber müs­sen an dem wirt­schaft­li­chen Nut­zen und Erfolg aus­drück­lich ange­mes­sen betei­ligt wer­den. Die­ser Grund­satz wird ver­letzt, wenn z.B. sämt­li­che Hono­rar­for­de­run­gen von Beginn an pau­schal abge­gol­ten wer­den. Glei­ches gilt für die Frei­stel­lung jeg­li­cher Scha­dens­an­sprü­che bei feh­len­der Benen­nung des Urhebers.