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Erste Eindrücke vom Quick-Freeze-Diskussionsentwurf

Aus dem Hau­se von Jus­tiz­mi­nis­te­rin Sabi­ne Leu­theus­ser-Schnar­ren­ber­ger (FDP), an der sich laut WELT „schon eini­ge Kol­le­gen die Zäh­ne aus­ge­bis­sen“ hät­ten, end­lich den lang ange­kün­dig­ten Dis­kus­si­ons­ent­wurf zur Vor­rats­da­ten­spei­che­rung gibt, ein­schließ­lich einer Kon­kre­ti­sie­rung ihrer Ideen zu „Quick-Free­ze“. Dem Inter­es­sier­ten und kun­di­gen Leser und ins­be­son­de­re den Kol­le­gen aber möch­te ich als Fei­er­tags­lek­tü­re eben­falls nicht den Text der wesent­li­chen Ände­run­gen vor­ent­hal­ten, den ich nach­fol­gend dokumentiere.

Cisco-Prognose globale Internetverkehre 2015

Pro­gno­sen von Cis­co Sys­tems über die Sicht des Unter­neh­mens auf die Zukunft des Inter­net sind stets von hoher Rele­vanz – und sei es nur im Sin­ne einer „self-full­fil­ling-pro­phe­cy“ – denn auf den tech­ni­schen Sys­te­men die­ses Unter­neh­mens beruht der wesent­li­che Teil der Inter­net-Infra­struk­tur. Das Unter­neh­men hat nun sei­nen „Glo­bal – 2015 Fore­cast“ veröffentlicht.

Es gibt (k)ein Internet(z)!

Die poli­ti­sche Debat­te um „Netz­neu­tra­li­tät“ erin­nert inzwi­schen oft­mals an Dis­kus­sio­nen einer schein­bar fer­nen Ver­gan­gen­heit: In den 1980er Jah­re präg­te man dafür das Bon­mont: „Was geht mich Atom­kraft an? Bei mir kommt der Strom aus der Steck­do­se!“ Auf die Debat­te um „Netz­neu­tra­li­tät“ im Jahr 2011 über­tra­gen, könn­te es hei­ßen: „Wie­so sich mit Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on beschäf­ti­gen? Bei mir kommt IP aus dem Port!“. Am 5. Juni 2011 habe ich daher in Bonn auf dem Polit­camp 2011 einen Vor­trag gehal­ten, der ver­sucht an die grund­le­gen­den Funk­ti­ons­be­din­gun­gen des Inter­net zu erin­nern. Denn es han­delt sich dabei nur schein­bar um ein homo­ge­nes Netz. Und nur wenn die rea­len tech­ni­schen Zusam­men­hän­ge erkannt und berück­sich­tigt wer­den, kann eine sach­ge­rech­te Dis­kus­si­on über eine Netz­po­li­tik statt­fin­den, die zu geeig­ne­ten, dif­fe­ren­zier­ten Lösun­gen zu füh­ren ver­mag. Auch und gera­de beim The­ma „Netz­neu­tra­li­tät“.

Quick Freeze – der Wolf im Schafspelz

So sehr man ver­ste­hen kann, dass Frau Leu­theus­ser-Schnar­ren­ber­ger nicht wie­der von einem Minis­ter­amt zurück­tre­ten will, weil ihr per­sön­lich auf­rich­ti­ges Bemü­hen um den Erhalt bür­ger­li­cher Frei­hei­ten kei­ne Mehr­heit in ihrer Regie­rungs­ko­ali­ti­on fin­det: Mit ihrem Eck­punk­te­pa­pier und dem dar­in vor­ge­stell­ten Kon­zept des „Quick Free­ze plus“ tut sie ihrer Sache und der Dis­kus­si­on um Gren­zen der Über­wa­chung des Inter­net im Ergeb­nis lei­der kei­nen Gefal­len. Lachen­der Drit­ter dürf­ten die Befür­wor­ter einer mög­lichst weit­ge­hen­den Vor­rats­da­ten­spei­che­rung sein. Aber nicht nur dies­be­züg­lich erweist sich ihr Eck­punk­te­pa­pier als „Wolf im Schafs­pelz“. Eine ers­te, sehr kri­ti­sche Analyse.

Appell gegen die Kriminalisierung von Wikileaks

Die taz, die Frank­fur­ter Rund­schau, der Frei­tag, der Tages­spie­gel und Perlentaucher.de haben als Erst­un­ter­zeich­ner den fol­gen­den Appell gegen die Kri­mi­na­li­sie­rung von Wiki­leaks ver­öf­fent­licht. Die­sem schlie­ße auch ich mich – bei aller Kri­tik an Wiki­leaks – aus grund­sätz­li­chen Grün­den an und lade alle Inter­es­sier­ten ein, den Appell bei bewegung.taz.de mit zu unterzeichnen.

Kommentar zum Positionspapier der Presseverleger „Kernpunkte des Verlegervorschlags zum Leistungsschutzrecht“

Die Ver­le­ger­ver­bän­de BDZV und VDZ haben anläss­lich des Medi­en­dis­puts des Bun­des­ver­ban­des deut­scher Pres­se­spre­cher ein Papier mit 19 „Kern­punk­ten des Ver­le­ger­vor­schlags zum Leis­tungs­schutz­recht“ (LSR) ver­brei­tet. Da sie die­ses Papier, das hier voll­stän­dig in kur­si­ver Schrift doku­men­tiert wird, auch noch aktu­ell im poli­ti­schen Raum zur Wer­bung für ihre For­de­rung nut­zen, wer­den hier den ein­zel­nen PRO-Argu­men­ten der Ver­le­ger die wich­tigs­ten CON­TRA-Argu­men­te der Kri­ti­ker gegen­über­ge­stellt. Da die Ver­le­ger selbst in wich­ti­gen Punk­ten ihrer For­de­rung auch in die­sem Posi­ti­ons­pa­pier wei­ter­hin bewusst unscharf blei­ben, soll die zuge­spit­ze Kom­men­tie­rung zugleich zu einer Klä­rung der wich­tigs­ten offe­nen Fra­gen für die wei­te­re poli­ti­sche Debat­te beitragen.

Berichte zur BdP-Podiumsdiskussion zu Leistungsschutzrechten

Der Bun­des­ver­band deut­scher Pres­se­spre­cher (BdP) hat­te sei­ne Mit­glie­der und Inter­es­sier­te zum zwei­ten Medi­en­dis­put in die Räum­lich­kei­ten der KfW Ban­ken­grup­pe in Ber­lin ein­ge­la­den Dis­ku­tiert wur­de über das „Leis­tungs­schutz­rech­te für Pres­se­ver­le­ger“. Berich­te und Auf­zeich­nun­gen der Ver­an­stal­tung sind hier abrufbar.

Fragen und Antworten zum Leistungsschutzrecht für Presseverleger

Irr­tü­mer, Unge­nau­ig­kei­ten und bewuss­te Irre­füh­rung bestim­men die Debat­te über das geplan­te Leis­tungs­schutz­recht für Pres­se­ver­le­ger. Die­ser Arti­kel soll einen umfas­sen­den Über­blick bie­ten und Ant­wor­ten auf die wich­tigs­ten Fra­gen zu die­sem The­ma geben. Die­se FAQ wer­den lau­fend aktua­li­siert und dem jewei­li­gen Infor­ma­ti­ons- und Dis­kus­si­ons­stand ange­passt. Wei­te­re aktu­el­le Infos gibt es auf: http://leistungsschutzrecht.info.

Kein Leistungsschutzrecht für Presseverleger

Mehr als 20 gro­ße Wirt­schafts­ver­bän­de haben ein Bünd­nis gegen das „Leis­tungs­schutz­recht für Pres­se­ver­le­ger“ geschmie­det. Dar­un­ter sind neben dem Bun­des­ver­band deut­scher Pres­se­spre­cher (BdP) auch die Spit­zen­ver­bän­de der deut­schen Wirt­schaft BDI, HDI und ZDH sowie der „Zen­tra­le Kre­dit­aus­schuss“, die gemein­sa­me Platt­form aller Ban­ken in Deutsch­land. Ein sol­ches brei­tes Bünd­nis der Wirt­schaft wie gegen die For­de­run­gen der Ver­lags­un­ter­neh­men hat es in der jün­ge­ren Geschich­te Deutsch­lands nur sel­ten gege­ben. Die Erklä­rung wird hier dokumentiert.

Leistungsschutzrecht oder Informationsfreiheit – auf dem Weg zur öffentlich-rechtlichen Presse?

Auf der Ver­an­stal­tung „medienwoche@IFA“ fand eine Podi­ums­dis­kus­si­on zum Leis­tungs­schutz­recht statt, an der ich als Jus­ti­ti­ar des Bun­des­ver­ban­des deut­scher Pres­se­spre­cher e.V. (BdP) ein­ge­la­den war. Die Ver­an­stal­tung ist hier als Video-Stream abruf­bar. Die Dis­kus­si­on ist sehr instruk­tiv, weil sie einen guten Über­blick über die Debat­te und die Argu­men­te vermittelt.